Herkunft: Der Heiligenstein - „Dieser Weinberg liefert die feinsten und langlebigsten Rieslinge des Kamptals, in einer über die Jahre gesehen erstaunlich gleichmäßigen, sehr hohen Qualität. Der „Heiligenstein“ ist die bekannteste und traditionellste Riesling-Einzellage des niederösterreichischen Kamptals, wurde als erste der Region namentlich erwähnt und auf Karten verzeichnet. Die „Traditionsweingüter Österreichs“ klassifizieren ihn als „Erste Lage“.
Nach Süden und Südwesten ausgerichtete terrassierte Hanglage mit einem besonderen geologischen Aufbau, der sich durch die Geschicke der Erdgeschichte gerade hier erhalten hat. Die bis an die Oberfläche tretenden Festgesteine bestehen aus feldspatreichen, rotbraunen Sandsteinen und groben Konglomeraten, seltener sind Schluffsteine anzutreffen. Die Ablagerung der etwa 250 bis 280 Millionen Jahre alten Sedimente erfolgte in Seen, Tümpeln und periodisch aktiven Flussläufen unter Wüstenklima. In dem Gesteinspaket lassen sich Reste versteinerter Pflanzen und Gerölle vulkanischer Quarzporphyre finden. Nur stellenweise und in den wenigen leichten Talkerben ist etwas Löss erhalten.
Größe: 36,7 ha, Seehöhe: 230-345 m, Neigung: 13°, Ausrichtung: SSW, Sorten: 100% Riesling
Weinjahr: Herausfordernd und ganz anders als im restlichen Europa. Das Kamptal war die "Regeninsel" in diesem so trockenem Jahr 2022. Nach einem außergewöhnlich trockenen Winter kam Mitte April der ersehnte Regen. Am Anfang der Ernte hatten wir dann in 6 Monaten so viel Regen wie normalerweise im ganzen Jahr. Leider war die Verteilung nicht immer günstig und so gab es vor allem beim Grünen Veltliner Verluste durch Peronospora. Wie oft in solch schwierigen Jahren dankt das die Sorte aber dann mit sehr guter Traubenqualität durch die "natürliche" Ausdünnung des Mehltaus. Ein trockener August brachte hervorragende Reife, ein regnerischer September wieder eine Herausforderung am Anfang der Ernte.
Weinbeschreibung: Goldgelb mit immensen Schlieren, feiner Duft nach Marillenkompott und Vanillepudding, ein Hauch Kräuter der Provence, Zitronenverbene, mit Luft rollen heiße Steine heran, eine handvoll Erde hält sie zusammen; dichte Substanz mit mineralischer Macht, cremige Mundfülle, kandierte Früchte, Apfel und Zesten, extraktsüß mit balancierter Säure, feinsalzig, ruhig und doch fordernd, begeistert mit enormer Mineralität bei geringem Alkohol. (verkostet durch Weinakademiker Johannes Fiala)
Speiseempfehlung: gewürzte Fischgerichte, kann sogar Knoblauch Paroli bieten, also ideal zum serbischen Karpfen
Trinkreife: 2024-2040