Im Duft sehr expressiv und blumig. Sortentypisches Aromenspektrum nach Muskat und Traubenfruchtfleisch. Am Gaumen präsentes, aber nicht überbordendes Tannin mit viel Fruchtcharme und saftigem Spiel. Der Wein wirkt schlank jedoch nicht dünn und bringt durch den moderaten Alkohol immenses Trinkvergnügen mit sich! In Summe ein sehr balancierter Naturwein, der auch Anfängern dieser Materie eine willkommene Bereicherung sein wird!
Orange Wine: Historisch betrachtet stammt die weltweit älteste Form der Weinherstellung aus Georgien. Seit einigen Jahren findet diese spezielle Art der Weinbereitung auch in Italien, Slowenien, Kroatien, Deutschland, Österreich und Frankreich statt. Dieser Ausbau im kachetischen Stil, also mittels Maischegärung (dieses Verfahren wird in der Rotweinbereitung angewandt), ist bis in die Antike zurück verfolgbar und somit 4500 bis 500 Jahre alt. Ihren Namen haben die maischevergorenen Weißweine von der prachtvollen orangen bis ins Bernstein gehende Farbe, durch den langen Kontakt mit den Traubenschalen und verstärkt auch durch den Ausbau ohne Schwefel in Holzfässern.
Weinausbau:
Lese: selektive Handlese in 20 kg Kisten
Maische: gerebelt, ganze Beeren
Gärung: Maischegärung, spontan im Eichenfass auf den Schalen (ganze Beeren) bei max. 25°, 4 Wochen
Ausbau: im Eichenfass, 7 Monate auf voller Hefe
Abfüllung: unfiltriert (mit etwas Hefe), Ende April 2017
Reifepotential: 2017 - 2020
Speiseempfehlung: Scharfe und aromatische Speisen
Fred Loimer zu seinen Weinen mit Achtung!
Naturwein – eine Modeerscheinung oder Weine mit Zukunft?
Wenn Sie sich für Wein interessieren und den Begriff "Naturwein" in eine Suchmaschine eingeben, finden Sie folgende Definition:
"Als Naturwein (Natural wine, Artisan wine, Naked wine, Vin vivant, Naturreiner Wein) werden häufig Weine bezeichnet, die möglichst ohne Zusätze und ohne aufwändige Kellertechnik produziert wurden. Der Begriff ist nicht gesetzlich geregelt. Daher gibt es keine Regeln, welche önologischen Verfahren zu Naturwein führen und welche nicht."
Natürlich ist Wein immer ein Naturprodukt. Aber nicht nur das – Wein ist auch Teil unserer Kultur, aus dieser nicht mehr wegzudenken und somit auch ein Kulturprodukt.
Doch was ist Naturwein wirklich und warum finden viele Winzer zu dieser alten Methode zurück? Orangewine ist Naturwein aus Weißweintrauben die über Maischegärung und mit geringem Schwefeleinsatz orangefarben, kräftig gelb beziehungsweise auch zu roséfarben (z.B. Ruländer) neigen. Die Suche nach einem ursprünglichen Geschmack natürlicher Weine und auch der Respekt vor der Natur ließ viele Winzer auf dieses alte önologische Verfahren zurückgreifen.
2003 haben wir ein Drittel des Langenlois Spiegel GV maischevergoren, um anschließend den traditionell vergorenen Spiegel wieder zu verschneiden – damals wollten wir mit mehr Tanninen dem Wein aus dem heißen Jahr mehr Frische verleihen, was uns auch gelungen ist. Der Wein präsentiert sich noch heute frisch.
2006 wurde dann erstmals ein Gemischter Satz maischevergoren und ohne Schwefel ausgebaut. Der Achtung! Wein 2006 wurde anschließend nach zwei Jahren im Holzfass ohne Filtration abgefu¨llt und schmeckt auch 2017 immer noch fantastisch.
Die Idee, Wein ohne jedes Zutun zu vinifizieren ist faszinierend und gleichzeitig eine Herausforderung. Für solche Weine braucht man reife gesunde Trauben und vor allem Zeit. Diese Weine zeigen ihre Sorte und Herkunft natürlich, unverfälscht und ausgeprägt. An den Verkoster stellen sie aber hohe Ansprüche. Man muss sich dem Thema offen und unvoreingenommen widmen, um diese Weine auch genießen und schätzen lernen zu können.
Erschließen sich einem aber die Aromenvielfalt, die Tiefe und Bekömmlichkeit, dann kann man in diese Weine regelrecht versinken.
Naturweine zeichnen sich durch ihren einzigartigen Geschmack aus, den man meist entweder mag oder nicht. Deshalb polarisieren sie auch und regen zur Diskussion an. Das freut uns natürlich, denn so ist Naturwein immer in aller Munde.